01.02.2021 - 31.01.2023
EURIALE - Datenübertragung mit 5G in Notfallsituationen
Im Projekt 5G EURIALE werden die Möglichkeiten der Medizin- und Verkehrstelematik für die Versorgung von Schwerstverletzten genutzt, um die störungsfreie Datenübertragung in Notfallsituationen zu gewährleisten. Die Übertragung von Bild-, Video- und Audiodaten wird für eine Vernetzung von Ersthelfenden und Notarztpersonal vor Ort sowie stationärem Arztpersonal für die Behandlung von Verletzten erforscht und entwickelt.
Vom Ersthelfenden zum Schockraum: umfassende Versorgung von Schwerstverletzten mit 5G
Ziel des Vorhabens EURIALE ist es, die Möglichkeiten des 5G-Mobilfunks zu nutzen, um die störungsfreie Übertragung von Bild-, Video- und Audioinformationen in Notfallsituationen zu gewährleisten. Auf der Basis von Vorgängerprojekten zur Telematik sollen technisch mögliche Umsetzungen zur Übertragung von Bild-, Video- und Audiodaten (z. B. als Augmentierte Realität) für eine Vernetzung von Ersthelfenden und Notarztpersonal vor Ort sowie stationären Ärztinnen und Ärzten der Kliniken für die Behandlung von Verletzten erforscht und entwickelt werden. Dabei sollen Ersthelfende, Notarztpersonal und ggf. stationäres Arztpersonal unmittelbar miteinander kommunizieren und Daten austauschen können sowie Augmentierte Realität-Funktionen nutzen können.
Das Überleben in Notfallsituationen wie z. B. bei Verkehrsunfällen hängt direkt von einer schnellen und zielgerichteten Hilfe innerhalb der medizinischen Rettungskette ab. Oftmals sind vor dem Eintreffen des Notarztpersonals bereits Maßnahmen am Unfallort sinnvoll, um die Verletzten fachgerecht zu versorgen. Hierzu wurden in der Vergangenheit verschiedene Ansätze und digitale Konzepte entwickelt, mit denen Ersthelfende alarmiert werden, welche erste Versorgungsschritte einleiten.
Ersthelfende können aber als medizinische Laien zumeist nur grundlegende Maßnahmen durchführen. Dies gilt auch für Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter, die ohne Notarztpersonal derzeit nur eingeschränkt agieren können (gesetzliche Vorgaben). Gleichzeitig können sie aber unterstützen, indem sie z. B. durch digitale 5G-Anwendungen dem Notarztpersonal während deren Anfahrt bereits wichtige Informationen zur Verfügung stellen und so für einen Informations- und Zeitgewinn sorgen, der im Zweifel Leben retten kann.
Während für Fälle mit einfacher Patientenversorgung Richtlinienvorgaben existieren, mit denen Ersthelfende auf Notfälle vorbereitet und in die Lage versetzt werden, erste Maßnahmen einzuleiten, stellt sich die Situation bei Sonderfällen differenzierter dar. Hier ist davon auszugehen, dass nur speziell ausgebildetes Not- und Facharztpersonal die Versorgung übernehmen kann. Gleichzeitig muss auch für eher allgemeine Fälle davon ausgegangen werden, dass potentielle Ersthelfende vor Ort nicht über alle notwendigen Kenntnisse verfügen. Eine direkte Verbindung zu fachlich versierten Experten, z. B. Notarztpersonal während der Anfahrt an einen Unfallort, kann hier Hilfestellung bieten.
Das Projektkonsortium
Die Konsortialführung des Projekts liegt beim Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML. Weitere Partner sind die Universität Duisburg-Essen, das Universitätsklinikum Münster, die Feuerwehr Dortmund sowie adesso mobile solutions GmbH.
Das Projekt wird aus Landesmitteln im Rahmen des Innovationsbewettbewerbs 5G.NRW gefördert.