Nordrhein-Westfalen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesundheitswirtschaft
Die nordrhein-westfälische Landesregierung verfolgt eine ambitionierte Nachhaltigkeits- und Klimaschutzpolitik und hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 treibhausgasneutral zu wirtschaften. Dazu sollen Modernisierungs- und Transformationsprozesse in den relevanten Wirtschaftsbereichen angestoßen werden, welche die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zukunftsfest machen und die Lebensqualität erhöhen.
Der Gesundheitssektor ist dabei ein wichtiges Aktionsfeld. Einerseits sind die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels in der Gesundheitsversorgung zu bewältigen. Andererseits trägt der Gesundheitssektor neben der Stahlindustrie mit gut 5 Prozent des bundesweiten CO2-Austausches erheblich zum Klimawandel bei. Die Gesundheitswirtschaft, insbesondere im Krankenhausbereich, bietet zugleich ein großes Potential, um als Treiber und Reallabor für nachhaltige Transformations- und Wirtschaftsprozesse zu fungieren.
Die Landesregierung bündelt ihre Initiativen im Bereich Klimaschutz und Energie unter dem Dach der Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz NRW.Energy4Climate.
Information zur Klimaschutzpolitik in NRWOnlineportal für den Klimaschutz im Krankenhaus
Die Internetplattform www.klimaschutz-im-krankenhaus.de informiert zu Klimaschutzmaßnahmen im Krankenhaus und unterstützt die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch der Klimaschutzmanagerinnen und -manager in den NRW-Krankenhäusern. Das Portal geht auf die Initiative „Klimaschutz im Krankenhaus“ der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) zurück und ist vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW gefördert worden.
Das Onlineportal wendet sich an die Geschäftsleitungen, die Klimaschutzverantwortlichen und alle Interessierten in den Krankenhäusern, enthält aber auch für alle anderen Interessierten eine umfangreiche Wissensbasis. Es bietet den Nutzerinnen und Nutzern grundlegende Informationen über die verschiedenen Handlungsfelder, die entscheidend für den Weg zum klimaneutralen Krankenhaus sind.
Um Kontakt zu anderen Klimaschutzmanagerinnen und -managern aufzunehmen, Detailinformationen zu einzelnen Projekten zu erhalten oder eigene Maßnahmen in die Datenbank einzutragen, ist eine einmalige Registrierung erforderlich.
www.klimaschutz-im-krankenhaus.deRessourceneffizienzberatung für KMU aller Branchen
Mit dem neu aufgelegten Förderprogramm „Ressourceneffizienzberatung“ werden kleinere und mittlere Unternehmen aller Branchen bei der Steigerung der Ressourceneffizienz und der Transformation zu einer Circular Economy unterstützt. Rund 4 Millionen Euro aus EFRE- und Landesmitteln stehen zur Verfügung.
Der Zuschuss für Beratungen beträgt maximal 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. Die maximale Fördersumme beträgt 100.000 Euro. Förderanträge können bis zum 31. Dezember 2026 eingereicht werden. Erstberatungen führt die Effizienzagentur NRW (EFA) durch.
Ressourceneffizienzberatung - EFRE.NRW informiertKlimaneutrales Krankenhaus – Initiative der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW)
Mit der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) verfügt Nordrhein-Westfalen über einen profilierten Akteur für den Klimaschutz im Krankenhaus. Die KGNW vertritt die Interessen von 340 Krankenhäusern und unterstützt die Plan-Krankenhäuser des Landes dabei, Klimaneutralität zu erreichen und nachhaltige Transformationsprozesse umzusetzen. Gestartet wurde dafür die Initiative „Klimaneutrales Krankenhaus“ und die Roadmap „Wege zum klimaneutralen Krankenhaus“ entwickelt.
KLIK green NRW
Das Klimaschutzmanagement ist für den Erfolg der Planung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen von zentraler Bedeutung. Mit „KLIK green NRW“ bietet die KGNW eine Veranstaltungsreihe zur Qualifikation von Beschäftigten in NRW-Krankenhäusern zu Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanagern. Bis September 2025 sind insgesamt vier Durchläufe geplant.
Interessierte können sich für die nächste Workshop-Runde vormerken lassen, Beginn ist im zweiten Quartal 2024. Kontakt: Beate Lutermann unter der E-Mail-Adresse klimaschutz@kgnw.de
Die KGNW ist Partner im bundesweiten Verbundprojekt Planetary Health - Curriculum für nachhaltige Gesundheitseinrichtungen, das die Umsetzung eines Nachhaltigkeits- und Klimaschutzmanagements in Gesundheitseinrichtungen durch Fortbildungen unterstützt.
Information zum Verbundprojekt
Green Hospital - NRW-Unikliniken setzen auf Nachhaltigkeitsmanagement
Das Universitätsklinikum Bonn und die Universitätsmedizin Essen haben sich auf den Weg zum Green Hospital gemacht und setzen eine Reihe von Klimaschutz-Maßnahmen und -Projekten um. In beiden Einrichtungen ist dafür ein umfassendes Nachhaltigkeitsmanagement etabliert.
Am Universitätsklinikum Bonn (UKB) wurde eine ukbgreen-Nachhaltigkeits AG gegründet, um die zentralen Schlüsselthemen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Ressourcenschonung verstärkt in den Fokus zu nehmen und Arbeitsprozesse nach den 5-R der Nachhaltigkeit (Recycle, Reduce, Reuse, Refuse, Rethink) zu gestalten.
Nachhaltigkeit am UK Bonn - Übersicht, Maßnahmen und Projekte
Die Universitätsmedizin Essen (UME) hat neben der Benennung eines Klimamanagers eine übergeordnete Arbeitsgruppe namens „Team Green“ eingerichtet sowie insgesamt 130 Nachhaltigkeitsbeauftragte aus allen Abteilungen benannt, die Ideen und Anregungen im Sinne eines nachhaltigeren und grünen Krankenhauses vorantreiben.
Nachhaltigkeit an der UME - Übersicht, Maßnahmen und Projekte
Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) am Standort Dortmund unterstützt bei der Einführung einer nachhaltigen grünen Krankenhauslogistik. Im Fokus des Konzepts für ein Green Hospital stehen dabei umweltfreundlich entwickelte Prozesse mit gesteigerter Prozessqualität, eine grüne Verkehrslogistik im und um das Krankenhaus sowie ein nachhaltig geplanter Einkauf.
KliMeG - Kompetenzzentrum für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen
Das Kompetenzzentrum für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen, kurz KliMeG, ist eine bundesweite strategische Allianz von Kliniken, um den Klimaschutz im Gesundheitswesen voranzubringen.
Die Website klimeg.de bietet Materialien und praktische Beispiele für die ersten Schritte zur Klimatransformation und ermöglicht eine weltweite Vernetzung mit Klimaexpertinnen und -experten, um maßgeschneiderte Lösungen für Gesundheitseinrichtungen zu finden.
Mit dem KliMeG-Rechner steht auf der Website ein kostenloses Tool für die Treibhausgasbilanzierung von Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung. Entwickelt wurde der Carbon-Rechner in den Projekten KliOL mit dem Universitätsklinikum Heidelberg und CAFOGES mit dem Universitätsklinikum Freiburg.
klimeg.deNachhaltig Wirtschaften im Gesundheitssektor
Infos und Tools für nachhaltiges, klimagerechtes Management
Die Effizienz-Agentur NRW (EFA) bietet mit dem ecocockpit eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Treibhausgas-Bilanzierung und -reduzierung. Das Angebot besteht aus dem Bilanzierungsrechner, Schulungen und Vorträgen sowie der kostenfreien Erstberatung vor Ort für Unternehmen in NRW. Erstellen Sie mit dem ecocockpit in wenigen Schritten die CO2-Bilanz ihres Unternehmens (CCF) und Ihrer Produkte (PCF) und leiten Sie Maßnahmen zur Reduzierung ab.
Die neue EU-Richtlinie Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichtet zur unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichterstattung für Unternehmen bestimmter Größen und wird auch für viele große Krankenhäuser und Klinikunternehmen gelten. Für das Geschäftsjahr 2025 müssen sie dann erstmals einen Nachhaltigkeitsreport erstellen. Mit der Richtlinie wird der Nachhaltigkeitsberichterstattung der gleiche Stellenwert wie den Finanzinformationen zuerkannt.
Das europäische Umweltmanagementsystem EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) ist ein freiwilliges Instrument der Europäischen Union und offen für alle Branchen und Betriebsgrößen. EMAS stellt sicher, dass alle Umweltaspekte von Energieverbrauch bis zu Abfall und Emissionen rechtssicher und transparent umgesetzt werden. Eine Reihe von Gesundheitseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen haben sich bereits auditieren lassen.
Die ZUKE Green Community wurde 2021 in Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen und unterstützt als Schnittstelle der Nachhaltigkeitsbranche des Gesundheitssektors die Vernetzung der Green Health Community in der DACH-Region. Ziel ist es, eine Plattform für den Austausch von Best Practices und innovativen Ideen zwischen Klinikmitarbeitenden, Unternehmen und weiteren Akteuren zu schaffen. Dazu finden verschiedene Austauschformate statt. Höhepunkt ist der einmal im Jahr stattfindende digitale ZUKE Green Health Kongress.